Wissenswertes



SV der Züchter der Schmalkaldener Mohrenköpfe
-
Werde auch Du Mitglied!

Über den Sonderverein:

1977 wurde der Sonderverein in Esslingen-Zell bei Siegfried Mäckle von mehreren Zuchtfreunden gegründet. Die Ziele des SV sind vor allem:

  • Die Erhaltung der Rasse und Farbenschläge des Schmalkaldener Mohrenkopfes.
  • Die standardgemäße Verbesserung der Rassenmerkmale auf der Grundlage des Deutschen Rassetauben-Standards.
  • Die Unterstützung, Aufklärung und Belehrung der Mitglieder und aller an Schmalkaldener Mohrenköpfen Interessierten in Wort, Schrift und Bild per Rundschreiben.
  • Die Heranbildung von Preisrichtern zu Sonderrichtern für Schmalkaldener Mohrenköpfe.
  • Die Förderung der Kameradschaft der Züchter untereinander unter Einbeziehung der Lebenspartner.
  • Der Austausch von Zuchttieren und Unterstützung neuer Mitglieder mit Tiermaterial und Fachwissen.

Über die Schmalkaldener Mohrenköpfe:

 

“Diese Mohrenköpfe waren nicht die ersten und nicht die letzten Farbentauben, die Thüringer Züchter hervorbrachten, doch eine ihrer besten ganz gewiß.”

So beschreibt es Edmund Zurth in seinem Farbentaubenbuch. Man kann diesem Satz nur beipflichten.

Es ranken sich viele Mythen um die Entwicklung des Schmalkaldener Mohrenkopfes. Zum Einen, dass der Schiffarzt Dr. Binder die Rasse aus dem Ural mitgebracht hat und zum Anderen, dass zwei Züchter den Schmalkaldener Mohrenkopf in Schmalkalden zwischen 1880 und 1890 herausgezüchtet haben. Diese Züchter hießen Emil Schweizer und Julius Liebaug. In der Broschür, die Heini Beier zum 100-jährigen Jubiläum des Geflügelzuchtvereins Schmalkalden 1993 herausbrachte, ist die Erzüchtung des Schmalkaldener Mohrenkopfes durch diese zwei Züchter dokumentiert. Leider wurde schon vir dem Jahre 1890 vom “krausigen Mohrenkopf” oder “Schmalkaldener” berichtet. So zum Beispiel in Gustav Prütz´s “Illustriertes Mustertaubenbuch” von 1886 oder in “Die Arten der Haustauben” von 1871. Im Jahr 1855 wird die Rasse zum ersten Mal beschrieben.

In einem Artikel vom 19.06.1896 schreibt der angebliche Herauszüchter Julius Liebaug aus Schmalkalden das es den Mohrenkopf schon zu dessen Eltern und Großeltern Zeiten gegeben hat. Aber leider die meisten Zuchten in Sachsen sind. Daher haben sich die zwei Züchter Liebaug und Schweizer daran gemacht, den Schmalkaldener Mohrenkopf wieder in Schmalkalden heimisch zu machen.

Die erste Blütezeit erlebte die Rasse um die Jahrhundertwende. Aus alten Aufzeichnungen geht hervor, das immense Summen für die Schmalkaldener Mohrenköpfe gezahlt wurden. Aber die zwei Weltkriege machten auch vor unserer Rasse nicht halt. In der Zeit der Rezession und der großen Arbeitslosigkeit begann der große Ausverkauf, wodurch es wieder still um die Rasse wurde. Zwei Züchter aus den alten Bundesländern hielten die Fahne des Schmalkaldener Mohrenkopfes hoch. In Sachsen war es Zuchtfreund Pester aus Limbach-Oberfrohna und noch mehr, die nicht so in die Öffentlichkeit getreten sind.

Am Anfang gab es nur schwarze Schmalkaldener Mohrenköpfe. Mitte der 1950er Jahre hat Zuchtfreund Höpfner aus Arnstadt angefangen die roten, gelben und blauen Schmalkaldener Mohrenköpfe herauszuzüchten. Es hat lange gedauert, bis man Farbe und Struktur auf einer Taube vereint hatte. “Und damit hat er seiner taubenzüchterischen Heimat Thüringen ein weiteres Juwel deutscher Taubenzucht geschenkt.” 1986 wurden die farbigen Mohrenköpfe zur VDT-Schau in Offenbach auf westdeutscher Seite anerkannt.

In den dreißiger Jahren gab es erstmals einen Sonderverein für die Rasse. Bis zum zweiten Weltkrieg gab es drei Sondervereine, die den Schmalkaldener Mohrenkopf mit mehr oder weniger Erfolg betreut haben. Danach wurde die Rasse im Osten bis zur Wende in der Sonderzuchtgemeinschaft seltene Farbentauben betreut, im Westen bis 1977 im Sonderverein Sächsischer Farbentauben. 1977 wurde die Rasse herausgelöst und ein eigenständiger Sonderverein gegründet. Nach der Wende schlossen sich die Züchter aus den neuen Bundesländern dem Sonderverein Schmalkaldener Mohrenköpfe von 1977 an. Dadurch wurde der Schmalkaldener Mohrenkopf in ganz Deutschland zur Strukturtaube.

Die Rasse nahm dadurch einen schönen Aufschwung. 1993, zum 100-jährigen Jubiläum des Geflügelzuchtvereins Schmalkalden, standen über 150 Schmalkaldener Mohrenköpfe in den Ausstellungskäfigen. Heute haben sich die Meldezahlen zwischen 100-120 eingependelt. Der Sonderverein hat heute 36 Mitglieder aus mehreren europäischen Staaten.

Was kann über den Zuchtstand der Rasse zur Zeit gesagt werden? Da es keine Probleme in der Aufzucht und Haltung mehr gibt, kann eine kräftige Feldtaubenform als selbstverständlich verlangt werden. Waagerechter und tiefer Stand – bei schöner Halslänge – prägt das Erscheinungsbild. An die Struktur wird natürlich die größte Anforderung gestellt. Sie wird in Hut, Kette und Mähne unterteilt. Dabei muss die Sichtfreiheit gewährleistet werden.

Der schwarze Farbenschlag ist schon immer der führende Farbenschlag, aber die anderen drei sind ihm auf den Fersen.

Ein sehr schwieriges Unterfangen sind die roten Schmalkaldener Mohrenköpfe. Da gibt es noch einige Defizite in der Farbe sowie in der Schnabelfarbe. Bei gelb haben wir große, kräfitge Tiere mit satter Farbe. Unser Sorgenkind sind die blauen Schmalkaldener Mohrenköpfe. Es gibt Spitzentiere – aber sehr wenige. Sie haben Probleme mit der Farbe und dem Schwanzbindenabschluß.

Aber wir wollen nicht vergessen – wir haben es mit einer Strukturtaube zu tun! Was nützt die beste Farbe, wenn die Struktur locker, der Hut aufliegt und die Kette offen ist?

Zur Zeit ist mir um die Zukunft des Schmalkaldener Mohrenkopfes nicht bange, aber trotzdem braucht er neue und vor allem ausdauernde Züchter!

Fachartikel

Fachartikel über die Schmalkaldener Mohrenköpfe auf der VDT Website: